Richard Pemsel
Hitler
Revolutionär - Staatsmann - Verbrecher?

Stellte das Dritte Reich wirklich eine von vornherein festgelegte Entwicklung dar, und hat Hitler von allem Anfang an auf den Krieg und die 'Endlösung' hingewirkt?
Nach ausführlichem Quellenstudium hat sich der Verfasser bemüht, eine sehr differenzierte Beschreibung zu geben und die höchst verwickelten Zusammenhänge aufzuzeigen. Ausgehend von einer ausführlichen Bewertung des Nürnberger Prozesses mit Darstellung auch der zahlreichen Rechtsverletzungen beim Zustandekommen und in der Praxis dieses einmaligen Siegertribunals untersucht der Verfasser die einzelnen Phasen des Dritten Reiches: die revisionistische von 1933–1938, die imperialistische von 1939–1941, die unentschiedene des Rußlandfeldzuges und die anschließende belastende Phase, in der zwar nicht vorprogrammiert, wohl aber aus einer - selbstverschuldeten - Notsituation Verbrechen erwachsen sind. Das 'Trauma von Versailles' erweist sich als bestimmendes Grunderlebnis für eine Generation, dessen Vernachlässigung jeden sinnvollen Zugang zur Geschichte unseres Jahrhunderts blockiert. Mit größtmöglicher Objektivität wird jenseits von Verteufelung und Verherrlichung das Geschehen in seinen vielfältigen Verwicklungen und Wechselwirkungen verständlich gemacht und damit aufgezeigt, daß nicht von vornherein ein 'Weg ohne Entwicklung und Alternativen' vorlag, sondern daß im Gegenteil eine sehr dynamische Entwicklung ablief, bei der auch die Umstände oft stärker waren als der Wille der Handelnden, daß selbst Hitler oft mehr ein Getriebener als ein Treiber war, selbst bei so kritischen und folgeschweren Fragen wie der 'Endlösung'.
Ein wertvoller Beitrag zur Revision in der Zeitgeschichte!

650 S., geb.

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