Einzelstück
 
Die vom Blut eines Toten beim Hitlerputsch 1923 getränkte Hakenkreuzfahne wurde zur wichtigsten Reliquie des Dritten Reiches. Mit dieser sogenannten »Blutfahne« wurden – in Anlehnung an die mittelalterliche Tradition – die Standarten der nationalsozialistischen Bewegung geweiht. Die Blutfahne von 1923 war bei allen wichtigen Zeremonien, wie den Reichsparteitagen und den alljährlichen Feiern zum 9. November, in unmittelbarer Nähe Adolf Hitlers. Ihr Träger war ab 1926 Jakob Grimminger – ein früher SA-Mann, eines der ersten SS-Mitglieder, Blutordenträger und Ratsherr in München. Jakob Grimminger, der »Kornett der Blutfahne«, beschreibt in anschaulich gebündelter Form seine Erlebnisse. Beginnend mit seiner Verwendung im Ersten Weltkrieg beim Fliegerpersonal in Palästina, über seine Kriegsgefangenschaft am Bosporus bis hin zur Kampfzeit in Bayern und den jährlichen Ritualen bei Aufmärschen, Parteiveranstaltungen und wichtigen Reden Hitlers lassen die Aufzeichnungen Grimmingers den Leser an aufwühlenden und prägenden Jahrzehnten deutscher Geschichte teilhaben. Hier wird nicht nur erstmalig der persönliche Bericht eines Mannes wiedergegeben, der die NSDAP und den nationalsozialistischen Staat von den Ursprüngen bis zum Untergang erlebte und im Kleinen mitgestaltete, der bei großen Veranstaltungen und Kundgebungen – stets mit der Fahne hinter Hitler stehend – einen ähnlichen Blickwinkel wie dieser auf die Zuhörenden und Jubelnden hatte. Darüber hinaus kann die nahezu vollständige Dokumentation des privaten Nachlasses Grimmingers als kleine Sensation bezeichnet werden. Die Wiedergabe seiner Auszeichnungen, Ausweise und Verleihungsurkunden sowie persönlicher Dokumente, privater Gegenstände und Familienfotos wird ergänzt von vielen eindrucksvollen und zum Teil farbigen Bildern aus der Kampfzeit, von Fahnenweihen und Paraden.
 
240 Seiten, viele, teils farbige Abb., gebunden.
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