Das Mittelalter, die menschheitsgeschichtlich gigantische Epoche zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert, soll „finster“ und „dumpf“ gewesen sein? Eine Karenzzeit der geistigen, kulturellen und lebenspraktischen Stagnation, die erst durch Reformation und Aufklärung beendet werden konnte? Unfug! Ohne eine Theologie, die sich der Vernunft, dem Fortschritt und der moralischen Gleichheit verschrieben hat, gäbe es weiterhin Astrologen und Alchemisten, aber keine Wissenschaftler; die Welt wäre voll von Despoten, besäße keine Universitäten, Banken, Fabriken, Brillen, Schornsteine oder Klaviere; die wenigsten Kinder würden ihren fünften Geburtstag erleben. Das europäische Mittelalter, weist der Autor mit Entschiedenheit nach, war vielmehr eine Epoche größter erfinderischer und wirtschaftlicher Blüte, wodurch das Abendland in puncto ökonomischer Freiheit und Wohlstandsgewinnung alle anderen Zivilisationen auf die Plätze verweisen konnte.

432 Seiten, geb. in Leinen.

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