Wie eine Moralelite die Bürgergesellschaft bedroht – und wie wir sie verteidigen können

Von den USA ausgehend bis nach Europa breitet sich eine Bewegung der „woken“ Gesellschaft aus, die Bürgerrechte unter den Vorbehalt einer höheren Gerechtigkeit stellt. Diese neue Macht behauptet von sich selbst, progressiv zu sein, benutzt Begriffe der alten Linken und verspricht eine bessere, gleichere Gesellschaft. Ihre Vertreter sehen sich als Träger einer überlegenen Moral.

Den Kern dieser Bewegung bildet eine kulturelle Verachtung nach unten, gegen alle, die sich der autoritären Moral verweigern. Die Verachtung der erwachten Eiferer richtet sich gegen die zentralen Prinzipien des Westens: Individualität, Rationalität, Gewaltenteilung, eine vernünftige Balance zwischen Tradition und Entwicklung. Diejenigen, die sich für Erwachte halten, drängen die Gesellschaft in eine vormoderne, tribalistische, neofeudale Ordnung –   unter der Fahne des Fortschritts. Die größte Bedrohung des westlichen Modells kommt nicht von außen, sondern aus seinem Inneren.

Alexander Wendt legt ein tiefenscharfes Bild einer parareligiösen Ideologie vor, die bereits die meisten Länder des Westens prägt. Er seziert gekonnt dieses Phänomen, legt seine Wurzeln bloß, nimmt sein toxisches Ideengebäude auseinander.

372 Seiten, gebunden.

Zuletzt angesehen