Die hier vorgestellte ethnische Gruppe der frühen Metallhersteller und Händler, von Uwe Topper ›horra‹ genannt, ist eine seit mehreren Jahrzehnten in einzelnen Forschungsarbeiten auftauchende Hypothese, die zunehmend an Wirklichkeit gewinnt. Neuere Ausgrabungsfunde und Analysen der Archäologen erlauben einen zusammenfassenden Überblick über diesen entscheidenden Moment der Frühgeschichte: den Übergang von der Steinzeit zur Metallzeit.

Die untersuchten Themen berühren eng verbundene Zusammenhänge wie den zwischen Schmied, Bier und Ziegenwirtschaft, oder Metallguß, Seehandel und Pferdekarren. Dabei werden die technischen Neuerungen der Frühzeit jeweils unter zwei Gesichtspunkten beleuchtet: als archäologisch erfaßte Reste einer uns unbekannten Zivilisation und als weiterlebende religiöse und sagenhafte Überlieferungsbruchstücke, deren Aussagen teilweise erst erschlossen werden müssen. Dabei zeigt sich, daß die Mythen und Religionsthemen der Antike und des Mittelalters von diesem Schock geprägt sind und bis in heutige Zeit nachwirken.
Mit dem vorliegenden Buch wird keine Patentrezept für eine Neuordnung der Frühgeschichtsmodelle geboten, sondern ein anregender Einblick in eine Welt des Umsturzes, die durch die Erfindung des Metallgusses ausgelöst wurde und bis heute wirksam blieb. Der neue Einblick in die vorgeschichtlichen Vorgänge bringt auch eine ungwohnte Einsicht in unser heutiges zwiespaltiges Verhalten.

288 S., geb.

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