Der kühnste Geleitzugkämpfer der U-Bootwaffe

Geboren am 8. März 1912 in Flensburg, trat Schepke nach abgeschlossener Schulausbildung im April 1930 in die Reichsmarine ein. Am 1. Oktober 1934 zum Leutnant zur See befördert, holte ihn Karl Dönitz im Jahr 1935 zur U-Bootwaffe, wo er nach verschiedenen Lehrgängen Wachoffizier auf U 13 wurde. Zu Kriegsbeginn bereits Kapitänleutnant, konnte er als Kommandant von U 3 seine ersten Erfolge erzielen. Mit U 19, das er zu Jahresbeginn 1940 als Kommandant übernahm, versenkte er in der Nordsee und vor der schottischen Ostküste neun Handelsschiffe. Am 30. Mai 1940 stellte er bei der Germania-Werft in Kiel U 100 in Dienst. In den kommenden Geleitzugschlachten im Herbst 1940 konnte er mit diesem Boot bereits bei den ersten beiden Feindfahrten zwölf Handelschiffe, die meisten aus Konvois heraus, auf den Grund des Meeres schicken. Im Oktober 1940, torpedierte er aus dem Geleitzug SC-7 sechs Schiffe, von denen drei Schiffe sanken. Nur einen Monat später gelang ihm sein Meisterstück, als er aus einem einzigen Geleitzug, dem SC-11, sieben Handelsschiffe herausschoß. Sein Draufgängertum und seine Kühnheit waren bereits zu seinen Lebzeiten legendär, und seine Leistungen im U-Boot-Krieg waren Mittelpunkt von Radiosendungen und Presseberichten. Nur neun Wochen nach seiner Auszeichnung mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz wurde ihm am 1. Dezember 1940 als 7. Soldat der deutschen Wehrmacht und 3. Soldat der U-Boot-Waffe das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Nach insgesamt 14 Unternehmungen mit U 3, U 19 und U 100 und einem Gesamterfolg von 36 versenkten Handelsschiffen endete Joachim Schepkes Leben am 17. März 1941 im Nordatlantik, südostwärts von Island.
 
160 Seiten, ca. 100 Abb., gebunden
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