Zweiundzwanzig Fälle

Pegida, Flüchtlingskrise, Corona-Maßnahmenstaat, AfD, Cancel Culture – es gab im vergangenen Jahrzehnt ausreichend Gelegenheit, sich anders zu positionieren als der Mainstream. Doch es ist nicht ohne Risiko, sich eine eigene Meinung zu leisten.  Jüngst etwa wurde einem evangelischen Pastor seine Gemeinde entzogen, weil er für die AfD in den Kreistag einziehen möchte.

Der Publizist Claus Wolfschlag versammelt in seinem Buch 22 Berichte aus dem „besten Deutschland“, das es jemals gab. In Texten und Gesprächen entsteht ein umfassendes Bild darüber, welche Konsequenzen es haben kann, wenn man nicht der "Alternativlosigkeit" frönt. Diffamierung, soziale Ächtung, Berufsverbot, Bloßstellung, "Enttarnung" – letzteres in Anführungszeichen, denn die Betroffenen halten ihre Meinung oft und zurecht für eine völlig unproblematische, andere Sicht auf die Dinge.

Das besondere an Wolfschlags Buch ist die Mischung: Prominente Namen (Uwe Steimle, Detlev Schönauer, Ellen Kositza) stehen neben jungen Stimmen (Reinhild Boßdorf), Urgesteinen (Reinhard Rupsch, Andreas Lichert, Wolfgang Hübner), ehemaligen Linken (Caroline Sommerfeld) und Pseudonymen, die eine Wiederauflage der schlimmen Zeit unbedingt vermeiden wollen.

Wir haben es mit 22 tapferen Menschen zu tun, die Lehrgeld bezahlten, viel erzählen können und um etliche Illusionen ärmer, aber um wichtige Erfahrungen reicher aus der Sache herauskamen.

296 Seiten, gebunden.

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