Kießling gibt zum Komplex Antisemitismus eine ungewöhnliche, geschichtsphilosophische Antwort. Es geht ihm nicht darum, Gründe zusammenzutragen. Er verweist hingegen auf Gesetzmäßigkeiten im historischen Verlauf – das ist etwas ganz anderes.

Der Gedanke ist bestechend, daß Juden seit Jahrtausenden eine Art der hochsensitiven Wahrnehmungsavantgarde bildeten und durch ihren ahasverischen Drang als Kulturdünger wirkten: Stets wirkten sie dort, wo neue Blüten aufzugehen begannen – schwand das "Momentum" einer Kultur, eines Volks, zogen die Juden weiter. Verblüffend ist seine These, daß die Folgen antisemitischen Verhaltens stets wie ein Bumerang zurückkamen.

104 Seiten, gebunden.

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