Die beiden Weltkriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert waren Vorboten einer Auseinandersetzung zwischen universalistischen Perspektiven des »Westens« und deren partikularistischer Abwehr. Die "Moderne" schiebt seit hundert Jahren wachsende Problemberge vor sich her und verheddert sich dabei in immer neuen Paradoxien, zu deren gedanklicher Bewältigung die alten Ideologien immer wieder in neue Kleider schlüpfen und das vermeintliche Heil in einer universalistischen Weltvereinigung unter einem Globalgouvernment finden wollen. Sieferle analysiert ebenso nüchtern wie intensiv, daß mit dieser angeblichen rettenden Weltinstanz bei ideell und real beseitigten Nationalstaaten ein tausendjähriger Prozeß der Zivilisation rückabgewickelt würde. Dies ist auch ein Blick auf den gegenwärtigen Zustand Europas.

490 Seiten, gebunden.

Zuletzt angesehen