Sahra Wagenknecht: Eine Frau zwischen Interessen und Mythen

Die Mehrheit der Deutschen lehnt die Politik der Ampel ab und sucht nach Politikern und nach einer Partei, die ihre Interessen in fundamentaler Opposition zu den Kartellparteien vertritt. Immer mehr Wähler geben an, ihr Kreuz bei der AfD als einziger Partei konsequenter Opposition setzen zu wollen – aus Notwehr.

Doch Sahra Wagenknecht könnte die Alternative ergänzen. Mit ihrer konsequenten Anti-Establishment-Rhetorik, mit ihrem sozialen Engagement, ihrer klaren Haltung, gilt sie vielen als Jeanne d‘Arc der Erniedrigten, der Beleidigten, der Enttäuschten, derer, die sich Sorgen um ihre eigene Zukunft und die ihrer Kinder machen. Ihre Anhänger finden sich auf linker wie auf rechter, auf sozialistischer und auf konservativer Seite des politischen Spektrums.

Wagenknechts Stärke ist die Fähigkeit zur präzisen politischen, aber auch wirtschaftlichen Analyse, die sie mit der Erzählung verbindet, die Mißstände anzugehen und nicht ihrer Karriere, sondern nur den Deutschen verpflichtet zu sein. Sie beherrscht das scharfe Werkzeug marxistischer Analyse. Lenins Lehre von der revolutionären Situation leitet sie, die dann anbricht, wenn »die Unterschichten nicht mehr den Willen haben« und »die Oberschichten nicht mehr die Fähigkeit haben«, es in der alten Weise weiterzutreiben. Blickt man genauer hin, vertritt Wagenknecht ein kommunistisches Gesellschaftmodell, geht sie von einer marxistischen Politökonomie aus, deshalb stimmen ihre Analysen häufig, aber ihre Lösungsvorschläge nie.

Eine kritische Biographie und brillante Analyse der Sphinx der deutschen Politik: Was sind Sahra Wagenknechts wahre Ansichten?

288 Seiten, gebunden.

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