Anders als England oder Frankreich ist Deutschland nicht durch die Expansion eines erobernden Zentrums, sondern durch den freiwilligen Zusammenschluß mehrerer germanischer Stämme entstanden. In den ersten Jahrhunderten der deutschen Geschichte waren die Stämme als Stammesherzogtümer auch die wichtigsten politischen Einheiten. Nach der Auflösung der Stammesherzogtümer in zahlreiche kleinere Fürstentümer im 13. Jahrhundert blieben die Stämme als kulturelle und sprachliche Einheiten bestehen, wie sie in ihrer Mundart und ihrer Volkskultur zum Ausdruck kommen. Selbst heute noch gibt es ein regional unterschiedlich starkes Bewußtsein der Stammeszugehörigkeit.
Der Historiker Andreas Vonderach geht in diesem Buch der Herkunft, dem Wesen und der Geschichte der deutschen Stämme nach. Außerdem befaßt er sich mit der Forschungs- und Geistesgeschichte, den verschiedenen Ansätzen, die es in der Volkskunde und Sprachwissenschaft gab, und der Rolle der Stämme, die sie im Laufe der Jahrhunderte spielten.

208 Seiten, 29 Karten und Abbildungen, Paperback-Ausgabe

Zuletzt angesehen