Richard W Eichler
Baukultur statt Formzerstörung
Artikel-Nr.: 11577 |
Das Aussehen unserer Bauten, das Bild unserer Städte und Dörfer geht jeden von uns an. Deutschland ist schön – immer noch schön. Ströme von Touristen wollen alljährlich die Perlen unserer Baukunst bewundern: Sanssouci, Solitude, Belvedere, die Aachener Pfalzkapelle und die großen Dome, die Burgen am Rhein und in Südtirol, die Residenzen und Bauten der Patrizier; Wernigerode, Dinkelsbühl, Rothenburg.
Ein Blick in die Vergangenheit ist auch unerläßlich, um Maßstäbe für die Gegenwart und Zukunft zu finden. Dabei erkennt man, daß in den letzten Jahrzehnten im Bauwesen schwer gesündigt wurde. Es wurde viel gebaut, an Geld fehlte und fehlt es nicht. Die Banken und Konzernzentralen, als Bauherren die Nachfolger der Feudalherren von einst, wetteifern mit ihren Hochhäusern und Glanzfassaden. Doch nur wenige dieser Machtsymbole sind Kunstwerke. Den deutschen Politikern fehlt es an Selbstbewußtsein, den Architekten an Stilsicherheit. Deutschland ist mit Tabuzonen bedacht und zum Trümmerfeld der Doktrinen und Ideologien unseres Jahrhunderts geworden. Die Opfer sind wir alle in ästhetischer, ökologischer und auch ökonomischer Hinsicht.
Der Verfasser ist durch erfolgreiche Bücher zur Kunst in unserer Zeit ausgewiesen. Er hat keinen Respekt vor den heiligen Kühen der Scheinmoderne. Er kann sich auf zahlreiche anerkannte Sachkenner berufen, die mit dem immer noch gängigen Rückgriff auf gescheiterte Moden längst unzufrieden sind. Eichlers neues Buch wird Fronten klären: Es wird die Könner ermutigen und den Zeitgeist-Mitläufern ein Ärgernis werden. Es will zur Abkehr vom Anmaßenden, Abstoßenden, Protzigen beitragen und das dem Menschen Angemessene zur Richtschnur werden lassen.
432 S., geb.