Rudolf Amtmann
Die Ganzheit in der Europäischen Philosophie
Artikel-Nr.: 11656 |
'Die der Zeit nach letzte Philosophie ist das Resultat aller vorhergehenden Philosophien und muß daher die Prinzipien aller enthalten; sie ist darum, wenn sie anders Philosophie ist, die entfaltetste, reichste, konkreteste.' (Hegel) Der Verfasser hatte, nachdem er sich schon in seiner Studienzeit eingehend der Philosophie gewidmet hatte, das einmalige Glück, in einer solchen Philosophie aufzuwachsen, nämlich in der aus einem neuschöpferischen Denken sich entfaltenden Ganzheitslehre Othmar Spanns, in dessen gastlichem Landhause er durch ein Jahrzehnt auf seinen Dienstreisen freundlich aufgenommen worden ist. Diese entscheidenden Grundlagen hat er sodann nach Gründung eines philosophischen Arbeitskreises in Klagenfurt durch dessen Leitung mehrere Jahrzehnte hindurch ausgebaut.
Er war daher in der seltenen Lage darzulegen, wie die Philosophie der Neuzeit, die weitgehend dem Geiste der heutigen Welt das Gepräge gibt, von außen sich nach innen vertieft und so zur wahren Philosophie des 'Deutschen Idealismus' gefunden hat, in welcher die Ganzheitslehre zuinnerst verwurzelt ist. Wie kaum eine andere Darstellung der Philosophiegeschichte vermochte der Verfasser aufzuzeigen, wie 'neue' Wahrheiten häufig erst durch teilweises Zurücktreten alter philosophischen Grunderkenntnisse 'erkauft' worden sind, weil bedeutende, aber eingebungsschwache Philosophen das neu Heraufkommende mit dem Altbewährten nicht auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen vermochten. Er hat sehr einsichtig nachgewiesen, daß so einflußreiche, die Geschichte der Philosophie befruchtende und vorwärtstreibende Geister wie Descartes, Spinoza, Leibniz oder Kant ihre bedeutenden 'Neu-Erkenntnisse' mit einem oft hohen Preis der Zurückdrängung uralter Weisheiten bezahlen mußten, eben damit aber der Philosophie eine zukunftsverheißende Geschichte verleihen konnten.
445 Seiten, gebunden