In unserer Erinnerung reduziert sich der Erste Weltkrieg meist auf den Stellungskrieg und die Materialschlachten in Nordfrankreich. Welche unermeßlichen Tragödien sich im Osten abspielten, ist in Vergessenheit geraten. Die Schauplätze reichen vom 1. Balkankrieg 1912 über den habsburgischen Teil der Ukraine bis nach Rußland Anfang der 20er Jahre. Der Zuschnitt der beiden Bände – ›1912–16 Imperien‹ und ›1917–23 Nationen‹ – stellt einen neuen Ansatz dar und weitet die Perspektive für den ethnisch und religiös zerklüfteten Osten. Die dortigen Grenzverschiebungen ließen Minderheiten entstehen, die allgemein als „Ballast“ betrachtet wurden. Pogrome und Flüchtlingsströme, die Verfolgung einzelner Volksgruppen werden ebenso herausgearbeitet wie die jeweiligen Frontlinien, der Materialeinsatz, die verlustreichen Schlachten und vieles mehr. Entgegen der Darstellung in klassischen Geschichtsbüchern wird hier ein Mittelweg zwischen chronologischer Militärgeschichte sowie der kriegerischen Kultur anhand von Zeitzeugenberichten beschritten.

2. Bde. im Schuber, zus. 960 Seiten, viele Abb. u. Karten, gebunden.

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