Tod in der Ostsee

„Der ganze Schiffskörper erbebte und zitterte, und man hatte das Gefühl, als ob wir in den nächsten Minuten zerbersten sollten. Alles schrie und brüllte in sämtlichen Räumen. Sanitäter und Krankenschwestern standen an den Türen, das Schiff schaukelte mächtig hin und her. Die Verwundeten, die aufstehen konnten, erhoben sich, flogen aber unmittelbar gegen die Wände. Die übrigen Verwundeten rutschten mit ihren Betten auseinander. Wir überschlugen uns und drückten uns gegenseitig und verletzten uns noch mehr, als wir ohnehin schon verletzt waren.“, erzählt Franz Huber, der als verwundeter Soldat an Bord der „Steuben“ war.

Am 9. Februar 1945 läuft die „Steuben“ von Pillau in Richtung Kiel aus. An Bord befinden sich 2.800 Verwundete, 300 Ärzte und Schwestern, 150 Mann Besatzung und 900 Flüchtlinge. Abgedunkelt sucht das ehemalige Passagierschiff im Schutz des  Torpedobootes T 196 seinen Weg durch die Ostsee. In Höhe Stolpmünde lauert das sowjetische U-Boot S-13. Um 0:55 Uhr wird die „Steuben“ von zwei Torpedos getroffen und sinkt innerhalb von nur 15 Minuten. Der größte Teil der Menschen an Bord kommt ums Leben. Nur etwa 660 Schiffbrüchige werden aus der eiskalten Ostsee gerettet.

Im Sommer 2004 entdecken Soldaten der polnischen Marine durch Zufall das Wrack der „Steuben“. Ein deutsches Forschungsschiff begibt sich an die Fundstelle, an Bord Überlebende des Untergangs, die an der Unglücksstelle der Toten gedenken wollen. Die Dokumentation zeigt die ersten Filmaufnahmen vom Wrack und zeichnet die Schicksalsfahrt der „Steuben“ minutiös nach. Eine spannende Reportage über eine der größten Schiffskatastrophen in der Geschichte der Menschheit.

Laufzeit: 45 Minuten
FSK: 12

 

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