Die Geschichte einer gestörten Nachbarschaft

Von den Zeiten der Vor- und Frühgeschichte Osteuropas beschreibt Hans Meiser die Geschichte Polens bis zur Gegenwart und stellt dabei viele in diesem Lande wie im Nachkriegsdeutschland verbreitete Fälschungen in der Historie unseres Nachbarn richtig. Das beginnt schon bei dem Begriff ›urpolnischer Boden‹, mit dem nach 1945 der Raub der deutschen Ostgebiete begründet werden sollte.

Ebenso geht der Verfasser auf die unerhörten Zumutungen ein, die Warschau im Rahmen des Beitritts zur Europäischen Union an die bisherigen Mitgliedsstaaten stellte. Obwohl die Bundesrepublik mit vielen Milliarden Unterstützungsgeldern die marode polnische Wirtschaft über die Runden rettete, ist von Warschau keine echte Versöhnung festzustellen. 

Die voreilige deutsche Verzichtspolitik von seiten geschichtlich Unwissender über die polnischen Konstanten und viele deutsche Vorleistungen sowie Erklärungen zur Aussöhnung waren offenbar vergeblich und schufen kein Vertrauen. Von Polen gepflegte Klischees sind hartnäckig. Polen bleibt wohl weiter ein Ärgernis für seine Nachbarn.
 
400 Seiten, Leinen, 74 Abbildungen, Personenverzeichnis
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