In einer Zeit der Wiederentdeckung des Mythos als notwendige Ergänzung zur Einseitigkeit des Rationalismus und der Technik werden hier uralte Erkenntnisse des europäischen Geistes über die tiefsten Fragen des Lebens behandelt. Ausgehend von altem deutschen Brauchtum, vor allem dem in Kärnten überlieferten, verfolgt der Verfasser die Ursprünge dieser Sitten bis in vorgermanische Zeit zurück und zeigt deren enge Verbindung zur Religion. Aus der Überlieferung der Edda und der Veden, aus der Weisheit der keltischen Druiden und der alten Griechen wird das gemeinsame Glaubensgut der indogermanischen Völker beschrieben und die Bedeutung der Religion als Rückgebundenheit des Menschen für den Europäer dargestellt. Das Neue des Christentums wird als natürliche Entwicklung der alten Kulte erkannt. In einem philosophischen Teil werden die wissenschaftlichen Grundlagen und Voraussetzungen der Religion untersucht und in ganzheitlicher Sicht Götter, Mensch und Welt verbunden. Es zeigt sich 'die Mystik als Herz des Weltgeschehens', wie es vor allem im Werke Meister Eckeharts zum Ausdruck kommt. Die Weisheit der alten Europäer von den vier Grundelementen wird der christlichen Dreieinigkeit gegenübergestellt und in Goethes Faust als Weltdeutung wiederentdeckt. Von der Weltsicht der frühen Indogermanen, der Inder und Griechen spannt sich der Bogen der philosophischen und religiösen Betrachtungen über Platon und Paracelsus, Schelling und Spann bis zu den modernen Erkenntnissen der Gegenwart, die mit ihrem Materialismus in eine Sackgasse geraten ist. Für das Durchdenken der ewigen Fragen wird hier das notwendige Wissen geboten.

408 S., geb.

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