Das Jubiläum „68“ wurde heuer mit viel Weihrauch und Heiligsprechung begangen. Kritik und Selbstkritik sind eher nicht angesagt. Bei allem Anti-Amerikanismus, den sie vor sich hertrugen, übernahmen sie doch die „Reeducation“-Absicht der US-Amerikaner.
Die 68er – und ihre Epigonen – haben erfolgreich den Marsch durch die Institutionen beschritten. Dies aber nicht nur in den linken Parteien Deutschlands, sondern auch in großen Teilen der CDU, ferner in den Medien, den Kirchen und ganz besonders den Schulen. Besonders „erfolgreich“ ist aber auch ihr Marsch durch die Definitionen. So können etwa die Gesinnungsdiktaturen von „Political Correctness“ und „Gender“, beide ebenfalls aus den USA kommend, mit Fug und Recht als Enkel-Ideologien der 68er angesehen werden. Ähnliches gilt für die „Multikulti“-Ideologie, für das Sympathisieren mit dem Islam und für nationalallergische Affekte.
Diese fragwürdige Bilanz der 68er zieht Josef Kraus anhand vieler historischer Beispiele und flankiert sie mit einer breit angelegten Literaturschau. Die „Umerziehung“ durch die 68er-Ideologien hat er als Gymnasiallehrer unmittelbar erlebt. Ihre Metastasen diagnostiziert er in den Zellen aller gesellschaftlichen Institutionen.

190 Seiten, Broschur.

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