Identität und Territorialität

Ist die vertraute Umwelt, das Gefühl der Zugehörigkeit in einer nachbarschaftlichen Umgebung, zu artgleichen Menschen und das Verwurzeltsein in einer bestimmten Landschaft für das Leben in einer modernen Industriegesellschaft überhaupt noch von Belang? Dr. Wolfgang Thüne (früherer ZDF-Moderator) bietet ein Grundlagenwerk zum Thema: Heimat als kulturgeschichtliches Phänomen, untersucht mit den Methoden der Soziologie, Geopolitik, Anthropologie und Verhaltensforschung.

Wolfgang Thüne, der Ende des Zweiten Weltkrieges als Kind seine ostpreußische Heimat verlassen mußte, gelingt es, einen wissenschaftlichen Zugang zum Phänomen Heimat zu finden, indem er aufzeigt, daß Heimat den Rahmen bildet, in dem sich gelingendes Leben entfaltet. Erst heute, in einer Epoche, in der Heimat zunehmend nur noch negativ, als ein etwas Verlorengehendes erfahren wird, sei es durch Vertreibung, sei es durch die von einer entfesselten rationalistisch-ökonomistischen Funktionalismus vorangetriebenen Vernutzung und Verschandelung unser Umwelt, wird deutlich, wie wichtig das Eingebundensein in eine vertraute und dem Menschen zugewandte Umgebung ist.

556 Seiten, Broschur.

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