Das Geheimnis der Jahrtausende alten Gänge

Vor mehr als 10.000 Jahren sind in Europa künstliche unterirdische Gangnetze geschaffen worden, die im 16. Jahrhundert aus bisher ungeklärten Gründen wieder verschlossen und versiegelt wurden. Nur wenige Überreste, heute meist als „Erdställe“ benannt, blieben zugänglich. In Niederösterreich und in der Steiermark konnten solche Zugänge aus der Vorzeit, vermutlich die wahren „Tore zur Unterwelt“, offengelegt werden.
Mehrere Hundert unterirdische Anlagen wurden bereits erforscht und teilweise wissenschaftlich bearbeitet. Untersuchungen der Karl-Franzens-Universität in Graz und der PURDUE-Universität in den USA errechneten durch TCN-Datierungen ein Richtalter von über 10.000 Jahren für diese Anlagen. Dabei handelt es sich nicht um ein regional begrenztes Phänomen. Diese unterirdischen Räume wurden, wie archäologische Funde belegen, vom Neolithikum bis zur Römerzeit von Menschen regelmäßig genutzt und im 16. Jahrhundert vom Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg wie auch die unterirdischen Anlagen rund um das Augustiner Chorherrenstift Vorau in der Oststeiermark systematisch verschlossen und mit Tausenden Tonnen Gestein verfüllt. Aus welchen Gründen ist das geschehen?
Warum ist das Wissen um ihre Existenz verloren gegangen und sind wichtige Handschriften aus dem Mittelalter und der Neuzeit vor der Öffentlichkeit bewahrt worden?
Wer hat diese gewaltigen Anlagen in der ausgehenden mit welcher Technik Eiszeit errichtet? Welchen Zwecken dienten sie? Was hat es mit den nacheiszeitlichen unterirdischen Bergsiedlungen auf sich, die von den Autoren in rund tausend Metern Seehöhe entdeckt wurden? Und in welchem Zusammenhang stehen die über vierhundert in der Oststeiermark noch vorhandenen prähistorischen Steinsetzungen, die Lochsteine und Menhire, mit diesen geheimnisvollen unterirdischen Gängen, Schächten, Kammern und Kreisgängen? Das Autorenteam versucht in diesem Sachbildband mit neuen wissenschaftlichen Methoden und historischen Dokumenten diese Phänomene der Vorzeit zu enträtseln.

208 Seiten, durchg. farbig Abb., Leineneinband mit SU im Großformat.

Mag. Dr. phil. Heinrich Kusch ist freiberuflicher Anthropospeläologe, Archäologe, Prähistoriker, Alt-Orientalist und war zwei Jahrzehnte lang als Lehrbeauftragter an der Karl-Franzens-Universität in Graz tätig. Über 170 wissenschaftliche Aufsätze, hunderte Vorträge, Fernsehfilme sowie 16 Buchveröffentlichungen machten ihn im In- und Ausland bekannt. Er und seine Ehefrau Ingrid, die international bekannte Speläologin, erforschten gemeinsam weltweit mehrere Tausend Höhlen, darunter auch unzählige unterirdische Kultplätze. Sie unternahmen zahlreiche Expeditionen und Forschungsreisen nach Afrika, Amerika, Asien und im europäischen Raum.

 

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